Terschelling - Borkum
26.7.2012
Gereiste Seemeilen 83,7
gefahrenen Motorstunden 15,8
Wir sind heute Morgen pünktlich um 5.30 Uhr aufgestanden. Wir wollen heute die längste Tagestour unserer Reise starten.
Um Punkt 6.00 Uhr klopfen wir beim Nachbarlieger und bitten ihn, den Weg frei zu machen. Dies geschieht sehr schnell und kurz nach 6.00 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Borkum, Deutschland.
Wir werfen einen letzten Blick auf Terschelling Hafen in dem die Plattbodenschiffe liegen.
Dann sehen wir vor uns die betonnte Wassrstraße die wir benutzen müssen um nicht bei Ebbe im Watt zu landen.
So schön ist am Meer ein Sonnenaufgsang - auch wenn man nicht in die Karibik oder Süsaee geht.
Wir laufen durch die Wasserstraße ab und werfen einen letzten Blick auf Terschelling Stadt.
Die ersten 16 sm können wir noch die Genua setzen und mit Motorunterstützung sehr gut segeln.
Wir kommen dabei extrem gut voran und messen 9.9 kn über Grund - die bisher größte gemessene Geschwindigkeit des Schiffes.
Aber wir sehen, die Geschwindigkeit durch das Wasser beträgt lediglich 7 kn. Knapp 3 kn schiebt uns also der Strom.
Als wir aber den Kurs auf Richtung Borkum auf NO setzen geht es wieder einmal genau gegen den Wind und wir holen die Genua ein.
Aber wenigstens ist noch die Strömung mit uns und schiebt uns. So machen wir wenigstens noch 4,7 kn Fahrt. Die Wellen bremsen uns aber doch stark aus.
Um 12.15 stellen wir plötzlich fest, dass unsere Bilge voller Wasser ist. Eine Kostprobe zeigt uns, dass es sich glücklicherweise um Süßwasser handelt. Also kein Wassereinbruch. Wie wir an unseren Instrumenten ablesen können, ist der Backbord-Wassertank leer. Bei Abfahrt war er frisch aufgefüllt. Also abstellen und auf Steuerbordtank umstellen. Dann setzen wir die Bilgenpumpen (elektrisch) ein und pumpen das Wasser außenbords. Den Rest werden wir im Hafen trocken legen.
Der eine verbleibende Tank reicht uns mit den 130 l aus, zumal wir ja jetzt in jedem Hafen täglich neues Wasser bunkern können.
Aufgrund der notwendigen Kursänderung können wir um 17.00 Uhr wieder die Genua setzen. Das Schiff liegt nun wieder stabiler und ruhiger im Wasser und in den Wellen und macht außerdem 1,5 kn mehr Fahrt.
Dabei hat sich wieder die Trommel der Selden-Rollfockanlage mitgedreht und für Überläufer gesorgt. Diese werden wir aber erst im ruhigen Wasser des Dollart vor Borkum-Hafen klarieren. Diese Rollanlage ist wirklich ätzend: außen Edelstahl, innen nur Plastik das mit der Zeit ausschlägt und nicht mehr einwandfrei funktioniert. Evtl. tauschen wir die Anlage gegen eine funktionierende eines anderen Herstellers aus.
Gegen 19.00 Uhr schwenken wir in den Dollart ein. Hier sehen wir die Krabbenfischer bei der Arbeit. Das ist immer wieder imposant.
Während Manfred das Schiff auf das Anlegemanöver vorbereitet, die Fender ausbringt und die vorderen Festmacher klar macht, kann ich nach dem klarieren der achterlichen Festmacher den Sonnenuntergang bewundern.
Um 21.00 Uhr laufen wir in den Sportboot-Hafen Bahlmann ein. Am Ende der Steganlage läuft die Seeteufel auf Grund. Zum Glück können wir uns gleich wieder befreien.
Auf der Fahrt zurück versuchen wir in einen freien Lieplatz zu kommen. Fahren sehr langsam, daher ist die erneute Grundberührung nicht problematisch. Wir entschließen uns, den weniger schönen aber tieferen Hafen Burkana anzulaufen der direkt daneben liegt. Es ist ein ehemaliger Marinehafen.
Beim Verlassen des Bahlmannhafens laufen wir in der Ausfahrt mit ziemlicher Geschwindigkeit wieder auf. Gott sei dank nur Schlick und mit Rückwärtsfahrt befreien wir uns auch aus dieser brenzligen Situation. Das ist schon ein Ding: wir hatten den Hafen von See aus angerufen und hatten den Hafenmeister ausdrücklich auf unseren Tiefgang von ca. 2 m hingewiesen. Er meinte, das sei kein Problem. Dem haben wir vertraut. Wie dumm!
Der Hafen Burkana ist auf jeden Fall als ehemaliger Marinehafen tief genug. Wir messen mehr als 7 m. Aber er ist halt nicht so heimelig.
Wir bleiben hier bis übermorgen früh. Dann geht es weiter nach Norderney.