Guernsey - St.Peter Port
16.7.2011
Wir sind heute früh aufgestanden. Unser Nachbar möchte gegen 9.00 Uhr den Hafen verlassen. Wir wußten nur nicht, ob er als Franzose unsere Zeit oder englische Zeit (1 Stunde zurück) meinte. Wir sind also früh genug für beide Alternativen aufgestanden, haben noch gemütlich gefrühstückt und nach unserer Zeit 9.00 Uhr war er dann auch soweit - obwohl es nach lokaler Zeit erst 8.00 Uhr ist.
Das ist ein Problem mit dem wir laufend zu tun haben. Viele Tiedenkalender und Strömungstabellen sind entweder in lokaler Zeit oder in UTC angegeben. UTC ist noch einmal 1 Stunde früher als die Englische, also 2 Stunden vor unserer. Wir haben uns entschlossen, trotzdem unsere Uhren nach deutscher Zeit (MIZ) gehen zu lassen. Sie gilt auch wieder in Frankreich und Spanien. Erst in Portugal haben wir dann wieder 1 Stunde Zeitverschiebung, da dort die gleiche Zeit wie in England gitl.
Wir konnten ihm gut helfen seinen Liegeplatz zu verlassen und haben seinen Stegplatz eingenommen. Kurze Zeit später brachte der Hafenmeister ein neues Schiff, das sich zu uns ins Päckchen legte. Es sind wieder Franzosen. Sehr nett.
Der Hafen ist knüpeldicke voll und die Schiffe liegen überall im Päckchen, teilweise im 3er-Päckchen.
Heute Morgen begann es zu regnen - und hörte bisher nur in kurzen Pausen auf. Trotzdem gehen wir auf die Innenmole des Hafens von der wir einen schönen Blick nach allen Seiten haben. So haben wir einen schönen Überblick auf den Vorhafen. Der farblich markeirte Ponto ist der Warteponton an dem wir einige Stunden mit vielen anderen Schiffen lagen und auf Einlass warteten.
Der Blick nach draußen zeigt uns die Außenmolen des Hafen sowie das Mooringfeld in dem nur einheimische Boote liegen. Dieser Bereich ist nicht gegen Ebbe geschützt.
Damit ihr nicht ganz vergeßt wie wir aussehen, zwischendurch mal ein Foto von uns. Im Hintergrund St. Peter Port.
Durch diese schmale Einfahrt kommt man in den inneren Yachthafen der gerade für den Verkehr geöffnet ist.
Eine Schwelle hält das Wasser im Hafen zurück. Bei Ebbe sieht das dann so aus: (man beachte in der Mitte einen Teil der Schwelle). Für uns passierbar ist diese Stelle 2 Stunden vor und nach Hochwasser.
Natürlich ist mit dem roten Licht die Durchfahrt jetzt gesperrt.
17.7.2011
Wir haben den Hafenmeister nach Stadtrundfahrten o.ä. gefragt. Er empfahl uns, mit dem Bus, Linie 7 oder 7A eine Rundtour zu machen. Kostet ein Pfund (€ 1,10) und führt um die gesamte Insel, dauert ca. 2 Std.
Der Bushafen ist direkt neben dem Hafen.
In den Vororten St.Peter Ports sehen wir wunderschöne Vorgärten, die mit vielen blühenden Blumen bepflanzt sind.
Die Blumenpracht ist überschwenglich präsent.
Dies ist nur ein kleines Beispiel. Tatsächlich sahen win in den Gärten Hortensien ca. 2 m hoch und über 3 m breit so dicht mit dicken Blütenballen besetzt, dass der Strauch oder die Blätter nicht zu sehen waren. So etwas hatten wir noch nicht gesehen und vergaßen darüber das Fotografieren. Sorry. Aber wir haben es im Gedächtnis.
Die Bustour führte in weiten Strecken direkt an der Küste entlang. Dass vor uns schon einmal Deutsche hier waren, ist durch kilometerlange Bunkerbauten entlang der Küste zu erkennen. Sie gehörten zu Hitlers Atlantikwall. Sie werden hier als Sehenswürdigkeit gepflegt und den staunenden Interessierten gezeigt. Guernsey war von 1940 - 1945 besetzt. Wir haben auf die Besichtigung dieser unrümlichen Vergangenheit verzichtet.
Beim Blich auf das Meer wurde unsere Entscheidung bestätigt, wegen des starken Windes nicht auszulaufen.
Die Wellen sind doch etwas zu heftig.
Zurück gekommen gingen wir noch bei einem Inder in St. Peter Port essen. Uns schmeckt das immer besonders gut. Und Fish and Chips sind bei uns dann doch nicht s o gut angekommen. Mal ja, zum Kennenlernen, aber das reicht dann auch.
Auf dem Weg zum Schiff sehen wir an dem Nachbarhafen, wie es aussieht, wenn der Hafen nicht durch eine Schwelle sein Wasser bei Ebbe zurück hält.
Da sind wir aber froh, dass es bei uns nicht genauso aussieht.
Das wirkt doch traurig, wenn ein Schiff nicht mehr schwimmt.
18.7.2011
Heute wollen wir die Stadt unsicher machen. Wir stehen also auf, frühstücken und - es regnet. Nicht kräftig, aber immer wieder mal für 1-2 Minuten. Gerade so, dass man nass wird. Und wir haben keine Schirme und wollen keine nassen Hosen haben, da sie sich an Bord schlecht trocknen lassen.
Aber schließlich hört es doch auf. Wir gehen von Bord.
Vor dem Bushalteplatz ist ein kleiner Platz liebevoll angelegt.
Gegenüber beginnt die Uferstraße über die der Vekehr rollt. Trotzdem, auch hier Blumen.
Auch das Büro für Touristeninformation ist geschmückt.
In der Stadt ist eine Fußgängerzone eingerichtet die vor Leben überschäumt.
Und selbst die Kirche am Ende der Fußgängerzone schmückt sich mit vielen Blumen.
Also, hier kann man sich wirklich nur wohlfühlen. Und die Menschen strahlen auch genau dieses Gefühl aus. Sie sind freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Das fiel uns übrigens auf der ganzen Reise bisher auf, insbesondere aber in England. Die Menschen die mit uns sprachen zeigten sich immer interessiert woher wir kommen, waren häufig selbst in Deutschland schon zu Besuch und verwickelten einen sofort in ein Gespräch über woher, Planung wohin weiter usw. Fragten wir nach den Weg, war es ein Wunder, dass man uns nicht gleich bis zum Ziel brachte. Wusste jemand den Weg auch nicht, entschuldigte er sich dafür mehrfach. Der Umgang der Menschen miteinander ist jedenfalls von ausgesuchter Freundlichkeit geprägt. Wir glauben, auch diese Erleben muss hier einmal dargestellt werden. Wir jedenfalls können einen Besuch Englands aufgrund unserer Erfahrungen nur empfehlen.
Der Fairness halber bestätigen wir aber sehr gern, dass wir in den bisher besuchten Ländern Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich noch keine einzige schlechte Erfahrung gemacht haben. Wir wurden noch nicht einmal mit Unfreundlichkeit behandelt. Der Engländer ist hier nur vielleicht noch etwas offener gegenüber Fremden als die Anderen.
19.7.2011
Für heute haben wir uns vorgenommen, die Burg/Festung - Castle Cornet - zu besichtigen. Über eine Mole erreicht man sie. DIe Burg wurde auf eine Felseninsel gebaut, die keine Verbindung zur Insel Gurnsey hatte. Heute gibt es aber die Mole und sie ist sogar für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Wir gehen zu Fuss.
Der Eingang wird schwer bewacht.
Die Festung ist noch zur Gänze erhalten und wurde in den Jahrhunderten ständig ausgebaut. Sie wurde von dem englischen Gouverneur Guernseys befehligt, dem eine Garnison zur Verfügung stand. So ist auch die ganze gezeigte Historie vom Militär geprägt. Selbst die Kanonen stehen noch an ihren Stellen.
Auch die Deutschen nutzten diese Festung und bauten einige Betonbunker und Flakstände hinein.
Von der Burg haben wir einen schönen Blick auf den Hafen und St. Peter Port.
Bei der Gelegenheit sehen wir auch noch einmal die Schwelle bei Ebbe, die das Wasser im Hafen zurück hält von der anderen Seite.
Aber auch der Blick auf das offene Wasser mit den kleinen Nachbarinseln ist beeindruckend.
Und auf dem Rückweg sehen wir zwischen den vielen Blumen eine farblich passende Pflanze.
20.7.2011
Heute regnet es nun schon den ganzen Tag. Wir werden heute Abend den Hafen verlassen und an einem Ponton davor übernachten. Wir wollen nämlich morgen sehr früh nach Trébeurden weiter segeln - so gegen 6.00 Uhr. Dann könnten wir aber wegen der Schwelle noch nicht den Hafen verlassen. Also müssen wir heute hinaus.
Wann wir uns dann wieder hier melden, müssen wir abwarten. Wir sind jedenfalls morgen mit mehr als 60 sm den ganzen Tag unterwegs und wollen, wenn es geht, am nächsten Tag gleich weiter nach L`aberwrac`h. Und danach wollen wir ohne Pause am nächsten Tag nach Camaret. Dort werden wir, wenn die Planung so realisiert wird, einige Tage Urlaub machen und dann mit Desmond, der zu uns stößt, über die Biskaya segeln. Aber vorher werden wir uns sicherlich noch bemerkbar machen.